Au Pair Erfahrungsberichte

Ein Traum vieler junger Menschen ist es, eine Weile im Ausland zu leben und Erfahrungen als Au Pair zu sammeln. "Au pair" ist französisch und bedeutet so viel wie "im Gegenzug". Was das genau bedeutet, erfährt ihr am besten, wenn ihr die Erfahrungsberichte unserer ehemaligen Au Pair-Teilnehmer lest. Beide Seiten - das Au Pair und die Gastfamilie - profitieren von der gemeinsamen Zeit, die sie miteinander verbringen: Das Au Pair wird von der Gastfamilie mit Essen, Unterkunft und Taschengeld versorgt und hat gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, die fremde Sprache und Kultur des Gastlandes kennen zu lernen. Die Gastfamilie profitiert von dem Au Pair, indem es sich liebevoll um die Kinder der Familie kümmert und kleine Aufgaben im Haushalt übernimmt. Kinder anziehen und das Frühstück vorbereiten, sie zur Schule bringen, gemeinsam spielen, das Kinderzimmer aufräumen, vorlesen oder bei den Hausaufgaben helfen - all das sind typische Au Pair Tätigkeiten, wie unsere Au Pair Erfahrungsberichte zeigen.

Doch was die Au Pair-Teilnehmer mit nach Hause nehmen, ist weit mehr als nur ein breiter Erfahrungsschatz und ein Plus an Fremdsprachenkenntnissen: Durch die Nähe zur Gastfamilie baut fast jedes Au Pair eine tiefe Bindung zu "seiner" Familie auf, die weit über die eigentliche Au Pair Zeit hinaus anhält. Oft besuchen sie sich später gegenseitig oder schreiben sich Briefe und E-Mails. Das Wort "Gastfamilie" hat für jedes einzelne Au Pair eine ganz persönliche Bedeutung, wie die Erfahrungsberichte der Au Pairs zeigen. Bist du interessiert? Dann starte jetzt dein persönliches Au Pair Abenteuer!

Ornex: Linda M.

Für mich stand schon sehr lange fest, dass es nach dem Abi für ein Jahr als Au Pair nach Frankreich gehen wird. Da ich mich schon immer gern mit Kindern beschäftigt habe, lag die Entscheidung nahe, auch, weil mir die Tatsache gefiel, dabei eine freie Unterkunft, Essen und Taschengeld zur Verfügung zu haben. Das vereinfacht so einiges, wenn man seine Zeit im Ausland richtig genießen will.

Ich habe mich relativ zeitig um alles gekümmert und habe dann auch sofort der ersten Gastfamilie nach einem herzlichen Telefonat zugesagt. Glücklicherweise hat sich diese Spontaneität als lohnend erwiesen. Von Ende August bis Anfang Juli lebte ich in einer Familie unweit von der Grenze zur Schweiz.

Mit der alleinerziehenden Mutter habe ich mich von Anfang an super verstanden, es war einfach vollkommen okay, was sie von mir verlangte und mir im Gegensatz zur Verfügung stellte. Auch mit den Kindern lief es gut, auch wenn die ersten Wochen natürlich immer eine Art Eingewöhnungsphase sind und die Kinder in der Zeit auch gern ihre Grenzen austesten. Wichtig ist, dass man gleich zu Beginn zeigt, wer das Sagen hat.

Ich kümmerte mich um zwei Mädchen im Alter von 9 und 14 Jahren. Die Große war natürlich schon sehr selbstständig, daher habe ich vor allem die Kleine betreut, sie zur Schule gebracht, an einigen Tagen Mittags abgeholt und für uns beide gekocht, sie nachmittags wieder hingebracht, nach der Schule Hausaufgaben gemacht, gespielt und beide betreut bis die Mutter gegen 18.30 Uhr von Arbeit kam.

In der freien Zeit habe ich beide zum Reiten und anderen Aktivitäten gefahren und ansonsten wurde Kuchen gebacken, ins Freibad gegangen oder im Garten gespielt. Während die Kinder in der Schule waren, hatte ich ausreichend Zeit für mich und habe kleine Arbeiten im Haus erledigt, vor allem staubsaugen, Wäsche waschen und Bügeln oder Kinderzimmer aufräumen.

Ansonsten ging es zweimal die Woche zum Sprachkurs, welcher einfach unglaublich viel Spaß gemacht hat und gute Ablenkung vom Alltag bot. Außerdem habe ich somit am Ende auch das DELF (Französisch-Diplom) gemacht, was fürs Studium einfach noch ein positiver Faktor ist.

Die Wochenenden wurden stets genutzt, um die Gegend zu erkunden. Mit anderen Au Pairs ging es z.B. nach Genf, an den See, in schöne Städte Frankreichs (Lyon, Annecy…) und der Schweiz (Lausanne, Nyon, Bern..), im Jura-Gebirge wandern, zum Mont Blanc oder man traf sich einfach zum quatschen oder auf einen Kaffee.

 

Seit einem Monat bin ich nun mittlerweile wieder in Deutschland und gewöhne mich langsam an die Tatsache, dass mir auf der Straße deutschsprechende Menschen begegnen.. :) Mit meiner Gastfamilie stehe ich weiterhin in gutem Kontakt und bin immer bei ihnen willkommen.

 

Vor einem Jahr habe ich mir ausgemalt, wie es wohl werden wird, so ein Jahr als Au Pair im Ausland zu verbringen, wie man in der Gastfamilie zurechtkommt, ob man gut Anschluss findet, wie es ist, mehrere Monate auf sich allein gestellt zu sein. Wenig später saß man im Zug, die Ungewissheit, gepaart mit Aufregung und Vorfreude als schwerstes Reisegepäck. Und schließlich vergingen die ersten Wochen des Einlebens. Man findet sich im Haus zurecht, kennt die Familiengewohnheiten in- und auswendig, verbessert sein Französisch Tag für Tag, betankt regelmäßig sein Auto, lernt das perfekte Timing, wenn man Töpfe auf dem Herd und ein Kind in der Badewanne gleichzeitig bewachen muss, und – hat schneller Anschluss gefunden als anfangs gedacht, besser gesagt, in einem Jahr einfach unglaublich liebe Freunde gewonnen, die das alles überhaupt erst zu dem gemacht haben, was es ist! Am Ende rast die Zeit, man ist traurig über den bevorstehenden Abschied, realisiert es aber ehrlich gesagt noch nicht mal auf der Rückfahrt. Erst wenn man wieder zu Hause ist, sich hier eigentlich nichts verändert hat, während man ein Jahr voller neuer Eindrücke und Erlebnisse hinter sich hat, wird einem klar, dass dieses Abenteuer nun wirklich vorbei ist. Und das ist, so wehmütig man auch ist, trotzdem nicht das Ende der Welt, weil man einfach so viel über sich selbst gelernt hat. Man ist in einem fremden Land, lässt sich auf die Sprache und die Menschen ein, sieht viele neue Ecken dieser Welt, muss Situationen allein und auf französisch meistern, schließt Freundschaften fürs Leben.

Nach diesem Au Pair-Jahr bin ich aber vor allem auch in der Gewissheit bestätigt, dass ich nie längere Zeit von Frankreich fern bleiben könnte. Die tägliche französische Konversation wurde zur Selbstverständlichkeit und ich merke nun, wie sehr mir das fehlt. Und ich bin froh, ganz sicher zu wissen, was ich studieren will (was vor dem Jahr nicht der Fall war). Auf gehts, für Deutsch-Französische Studien nach Bonn (und fürs 2. Jahr nach Paris, wer hätte das gedacht :))

 

Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Schritt zu gehen. Nach dem Abi eine Pause einzulegen und noch dazu Erfahrung im Ausland zu sammeln, hilft einem persönlich fürs Leben sehr weiter. Im Nachhinein kann ich außerdem dazu raten, auf jeden Fall mit einer Organisation zu fahren. Über die Hilfe von iSt bin ich sehr dankbar. Es ist gut, jemanden an der Seite zu haben, auch wenn ich während dem Jahr zum Glück keine Probleme hatte, jedoch hat man auch von anderen Au Pairs viele Geschichten gehört..

 

Also, ich hoffe, ihr verbringt eine ebenso wunderbare Zeit im Ausland und ich bin sicher, ihr werdet diese Entscheidung nicht bereuen! Bonne chance! J

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