Au Pair Erfahrungsberichte

Ein Traum vieler junger Menschen ist es, eine Weile im Ausland zu leben und Erfahrungen als Au Pair zu sammeln. "Au pair" ist französisch und bedeutet so viel wie "im Gegenzug". Was das genau bedeutet, erfährt ihr am besten, wenn ihr die Erfahrungsberichte unserer ehemaligen Au Pair-Teilnehmer lest. Beide Seiten - das Au Pair und die Gastfamilie - profitieren von der gemeinsamen Zeit, die sie miteinander verbringen: Das Au Pair wird von der Gastfamilie mit Essen, Unterkunft und Taschengeld versorgt und hat gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, die fremde Sprache und Kultur des Gastlandes kennen zu lernen. Die Gastfamilie profitiert von dem Au Pair, indem es sich liebevoll um die Kinder der Familie kümmert und kleine Aufgaben im Haushalt übernimmt. Kinder anziehen und das Frühstück vorbereiten, sie zur Schule bringen, gemeinsam spielen, das Kinderzimmer aufräumen, vorlesen oder bei den Hausaufgaben helfen - all das sind typische Au Pair Tätigkeiten, wie unsere Au Pair Erfahrungsberichte zeigen.

Doch was die Au Pair-Teilnehmer mit nach Hause nehmen, ist weit mehr als nur ein breiter Erfahrungsschatz und ein Plus an Fremdsprachenkenntnissen: Durch die Nähe zur Gastfamilie baut fast jedes Au Pair eine tiefe Bindung zu "seiner" Familie auf, die weit über die eigentliche Au Pair Zeit hinaus anhält. Oft besuchen sie sich später gegenseitig oder schreiben sich Briefe und E-Mails. Das Wort "Gastfamilie" hat für jedes einzelne Au Pair eine ganz persönliche Bedeutung, wie die Erfahrungsberichte der Au Pairs zeigen. Bist du interessiert? Dann starte jetzt dein persönliches Au Pair Abenteuer!

Auckland: Rebecca Rau

You have brains in your head.
You have feet in your shoes.
You can steer yourself
any direction you choose.
You're on your own. And you know what you know.
And YOU are the guy who'll decide where to go.
August: Meine Reise nach Neuseeland beginnt. Doch was zuvor geschah:
Irgendwie so die typische Story, die einem jedes AuPair erzählt: Schule, Abschluss (meistens Abitur), dann Ratlosigkeit (was soll man studieren?) und die „Flucht“ ins Ausland, die berühmt berüchtigte „Auszeit“ und das “ich-will-die-Welt-sehen“-Syndrom, das „ich-muss-mich-und-meine-Zukunft-finden“-Syndrom.
Erstmal raus von zuhaus', rein ins Leben. Oder, in meinem Fall, rein nach Neuseeland, rein nach Modor, ins Auenland, nach Narnia; zu den Regenwäldern, ans Meer, zu den Gletschern, an den Strand, in die Berge, …
Neuseeland hat mich aus irgendeinem Grund schon immer gereizt, obwohl ich lange nicht wusste warum und mir auch jetzt, nach zehn Monaten Neuseeland, immer noch nicht im Klaren darüber bin, warum eigentlich. Aber ich sage euch: Es ist wunderschön, vielfältig und perfekt. AuPair klang für mich super: Die Möglichkeit dieses Land von einem „Heimathafen“ aus zu erkunden, die Menschen besser kennen zu lernen als dies bei Work und Travel der Fall ist, eine zweite Familie hinzu zu gewinnen.
Also bewarb ich mich kurzentschlossen und stellte dann meine Familie vor mehr oder weniger vollendete Tatsachen: Nachdem ich das Abi in der Tasche hab, bin ich erstmal weg! Die Bewerbungsunterlagen, das Visum und die Flüge waren alles kein großes Problem. Und ehe ich mich versah stand ich schon am Flughafen, um mich herum meine Eltern, mein Freund und meine beste Freundin. Und 36 Stunden später, diesmal am Flughafen in Auckland, meine Gastmutter und
meine zwei Kinder, damals 6 und 7 Jahre alt. Während des Fluges wurde mir erst so richtig klar, dass ich jetzt fürs erste weg sein würde. Das ich 10 Monate von meinem gewohnten sozialen Umfeld getrennt und mir ein neues in einem anderen, mir eigentlich unbekannten Land aufbauen sollte. Ein großer Schritt. Und dann, mit Anflug auf Auckland, dass ich ja nun von einer neuen, nein, meiner neuen Familie abgeholt werden sollte. Personen, mit denen ich ein paar e-mails ausgetauscht hatte und mit denen ich zwei, drei Mal geskypet hatte. Doch meine neue Familie freute sich riesig mich zu sehen und ich freute mich riesig sie zu sehen. Wenn auch hauptsächlich, weil das bedeutete, dass ich nach einem ewig langen Flug (Neuseeland liegt echt am Ende der Welt!) endlich wieder die Möglichkeit hatte in einem Bett zu schlafen!
Ein paar Tage später ging es zu den Orientation Days und ich knüpfte die ersten Kontakte mit andern AuPairs. Die meisten von ihnen wohnten zwar auch in Auckland, aber Auckland ist riesig und ich wohnte am anderen Ende.
Die ersten zwei Monate machte ich nicht viel, lebte mich ein und erkundete mit dem Auto die nähere Umgebung; am Wochenende zuweilen begleitet von den
Mädels, die ich auf den Orientations kennengelernt hatte.
Glücklicherweise gibt es das Internet und diverse AuPair Gruppen. So traf ich meine beste Freundin. Sie war von einer anderen Agentur, die bei uns in Devonport eine Coffee-Group ins Leben rufen wollten. Und sie war dafür verantwortlich. Gemeinsam sahen wir unser „Baby“, die Coffee-Group in Devonport wachsen und immer mehr AuPairs kamen und tauschten sich an einemAbend in der Woche aus. Es ist so schön zu sehen, dass auch jetzt noch, obwohl meine Freundin inzwischen Neuseeland verlassen hat, die Coffee-Group so populär ist und weitergeführt wird.
Die Freundschaften, die sich geschlossen haben und die sich immer noch schließen sind wichtig. Sehr sehr wichtig. Gemeinsam kann man Wochenend-Trips unternehmen, einander in schwierigen Situationen helfen und Beistand leisten, Tipps mit den Kindern oder den Gasteltern geben, oder auch einfach nur die Zeit totschlagen.
Don't worry. Don't stew.
Just go right along.
You'll start happening too.
OH!
THE PLACES YOU'LL GO!
You'll be on your way up!
You'll be seeing great sights!
You'll join the high fliers
who soar to high heights.
Oh, und die (Wochenend-)Trips und die Erfahrungen, die wir gemacht haben!
Wir haben Wälder durchquert, Berge erklommen, sind auf Gletschern gelaufen.
Wir sind mit Delfinen geschwommen, mit Haien geschnorchelt, mit Großen Weißen Haien getaucht.
Wir sind Cessna selbst geflogen, haben die Kontrolle über einen Helikopter übernommen, waren paragliden, haben Hang gliding gelernt.
Wir sind auf Vulkanen Ski gefahren, zum Gipfel von Vulkanen gelaufen, auf einer Vulkaninsel umhergewandert.
Wir wurden seekrank und haben uns doch trotzdem immer wieder auf Boote begeben und es nicht bereut.
Wir haben alle möglichen Vögel gesehen, wilde Kiwis, Tuis, Kakas, Wekas, Keas, …
Wir haben alle möglichen Fische gesehen, Snapper, Kingfish, … Wir haben Rochen gestreichelt.
Wir haben Unmengen an Schafen, Kühen, Rehen gesehen.
Wir waren in Modor, in Hobbiton, in Narnia.
Wir waren an wunderschönen Stränden, sind in Captain Cooks Wüste gesurft. I'm sorry to say so
but, sadly, it's true
that Bang-ups
and Hang-ups
can happen to you.
Die Tage mit den Kindern sind nicht immer leicht und es ist viel im Haushalt zu tun. Ohne mich würde es in diesem Haus ganz anders aussehen.
Wir haben immer halb im Scherz gesagt, dass wir fünf- bzw. siebenköpfige Familien leiten und planen und gewissermaßen ist das auch so. Am Anfang ist das alles noch ziemlich viel und eine krasse Umstellung – und ich habe zuhause nicht nur rumgesessen und Mama und Papa alles machen lassen – aber man gewöhnt sich daran. Und man lernt mehr darüber, wie man Familie definiert, wie man seine Zukunft in dieser Hinsicht gestalten möchte und wie man seine Kinder (nicht) erzieht.
Und genau in dieser Zeit ist es super wichtig Freunde hier zu haben. Für die Bang-ups und die Hang-ups, für mögliches Heimweh und für Zukunftsängste, für Stress in der Familie, um Enttäuschungen aufzufangen. Somehow you'll escape
all that waiting and staying
You'll find the bright places
where Boom Bands are playing.
With banner flip-flapping,
once more you'll ride high!
Ready for anything under the sky.
Ready because you're that kind of a guy!
Ich habe in meiner Zeit in Neuseeland so viele neue Erfahrungen machen dürfen; hatte die Möglichkeit Sachen zu machen, die ich in Deutschland vielleicht nicht gemacht hätte; ich bin mit und an meinen Aufgaben und Erfahrungen gewachsen.
Ich bin in der Lage gewesen so, so viel von Neuseeland zu sehen; so viele neue, interessante und lehrreiche Menschen kennenlernen zu dürfen.
Ich bin froh, dass ich diese Möglichkeit genutzt habe als sie sich mir bot und dass ich nicht auf halben Weg umgekehrt bin. Meine Erfahrungen hier haben mich als Mensch geprägt und ich werde nun für immer zwei Heimaten haben: Neuseeland und Deutschland. Ich bin froh, dass ich so viel Unterstützung von zuhause erfahren habe. Nicht zuletzt durch meinen Freund. Ich bin der Meinung, dass man am Ende nicht die Dinge bereut, die man gemacht hat, sondern die, die man nicht gemacht hat. Lasst euch von nichts zurückhalten! Ich weiß, dass einige Bedenken haben ihre Familie, ihre Freunde oder ihren Freund/ihre Freundin zurückzulassen.
Braucht ihr nicht!
Wenn man etwas will, dann schafft man das auch!

Mit all meinen neuen Erfahrungen im Koffer freue ich mich auf den Tag, an dem ich aus dem Flugzeug steige und mich meine deutsche Familie in Empfang nimmt. Aber ich fürchte mich gleichermaßen vor dem Tag, an dem ich meiner Familie hier „Auf Wiedersehen!“ sagen muss, weil das für mich bedeutet, dass Neuseeland jetzt erstmal vorbei ist. Aber ich komme wieder, keine Frage! Ob ich in diesem Jahr herausgefunden habe, was ich mit meinem Leben machen möchte?
Nicht wirklich. Ich weiß immer noch nicht genau, was ich studieren möchte (und ob überhaupt?).
Aber diese Frage macht mir nicht mehr so viel Angst, wie vor einem Jahr. Ich weiß, dass ich mein Leben irgendwie meistern werde, ich weiß was ich noch machen möchte und was ich schon geschafft habe. Irgendwie werde ich das Ding schon schaukeln. Und zwar ICH. Und niemand sonst. And will you succeed?
Yes! You will, indeed!
(98 and 3/4 percent guaranteed.)
KID, YOU'LL MOVE MOUNTAINS!
So...
be your name Buxbaum or Bixby or Bray
or Mordecai Ali Van Allen O'Shea,
You're off the Great Places!
Today is your day!
Your mountain is waiting.
So...get on your way!

Viel Spaß auf Eurer Reise!
Wenn ihr mehr von meinen (Wochenend-)Trips erfahren wollt, dürft ihr gerne mal auf meinem Blog vorbei gucken: www.becky-isst-kiwis.blogspot.de
Das wundervolle und treffende Gedicht, von dem ich Auszüge in meinen Erfahrungsbericht eingefügt habe, ist nicht von mir, sondern von Dr. Suess und heißt „Oh, the places you'll go!“.

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