Au Pair Erfahrungsberichte

Ein Traum vieler junger Menschen ist es, eine Weile im Ausland zu leben und Erfahrungen als Au Pair zu sammeln. "Au pair" ist französisch und bedeutet so viel wie "im Gegenzug". Was das genau bedeutet, erfährt ihr am besten, wenn ihr die Erfahrungsberichte unserer ehemaligen Au Pair-Teilnehmer lest. Beide Seiten - das Au Pair und die Gastfamilie - profitieren von der gemeinsamen Zeit, die sie miteinander verbringen: Das Au Pair wird von der Gastfamilie mit Essen, Unterkunft und Taschengeld versorgt und hat gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, die fremde Sprache und Kultur des Gastlandes kennen zu lernen. Die Gastfamilie profitiert von dem Au Pair, indem es sich liebevoll um die Kinder der Familie kümmert und kleine Aufgaben im Haushalt übernimmt. Kinder anziehen und das Frühstück vorbereiten, sie zur Schule bringen, gemeinsam spielen, das Kinderzimmer aufräumen, vorlesen oder bei den Hausaufgaben helfen - all das sind typische Au Pair Tätigkeiten, wie unsere Au Pair Erfahrungsberichte zeigen.

Doch was die Au Pair-Teilnehmer mit nach Hause nehmen, ist weit mehr als nur ein breiter Erfahrungsschatz und ein Plus an Fremdsprachenkenntnissen: Durch die Nähe zur Gastfamilie baut fast jedes Au Pair eine tiefe Bindung zu "seiner" Familie auf, die weit über die eigentliche Au Pair Zeit hinaus anhält. Oft besuchen sie sich später gegenseitig oder schreiben sich Briefe und E-Mails. Das Wort "Gastfamilie" hat für jedes einzelne Au Pair eine ganz persönliche Bedeutung, wie die Erfahrungsberichte der Au Pairs zeigen. Bist du interessiert? Dann starte jetzt dein persönliches Au Pair Abenteuer!

Madrid: Anja Pommer

Ich glaube Spanien heißt nicht umsonst „Land der Sonne“. Ich habe 10 Monate in Spanien verbracht und es gab Zeiten da konnte ich den blauen Himmel schon nicht mehr sehen. Jetzt bin ich wieder in Deutschland. Kurz nach meiner Rückkehr in die Heimat hat es nur sehr wenige Sonnentage gegeben, sodass mir der blaue Himmel bald doch wieder fehlte. Aber ich hab nicht nur den blauen Himmel und die Sonne vermisst, sondern auch die Menschen mit ihrer Offenheit und 4 Personen fehlten mir ganz besonders: Meine Gastfamilie. Vom ersten Tag an wurde ich sehr herzlich aufgenommen, obwohl die Verständigung auf Spanisch schon einige Schwierigkeiten machte. Ich hatte in Deutschland nur einen Spanischkurs an der Volkshochschule besucht…jetzt im Nachhinein eindeutig zu wenig. Natürlich ist der Anfang mit wenigen Sprachkenntnissen machbar, aber es kostet sehr viel mehr Kraft und Anstrengung. Schon in den ersten Tagen habe ich gemerkt, dass man mit Englisch dort nicht sehr weit kommt, denn die Spanier reagieren auf diese Sprache eher abweisend. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach einer passende Sprachschule. Diese war zum Glück schnell gefunden und somit hatten Hände und Füße bald mehr Ruhe. Mir wurde in den in den ersten Tagen soviel von der Umgebung gezeigt, dass ich alle neuen Eindrücke gar nicht so schnell verarbeiten konnte. Da die Kinder im September noch Ferien hatten und das Au-Pair vor mir noch da war, haben wir sehr viel unternommen, so kam Heimweh in der neuen Umgebung und Situation erst gar nicht auf. Natürlich gab es später auch mal Tage an denen es mir nicht so gut ging und ich mich nach meiner Familie in Deutschland und meinen Freunden gesehnt habe, aber in diesem Land, wo fast immer die Sonne scheint und mit diesen Leuten vergisst man schnell seine Sorgen. Mit der festen Überzeugung an einem Flamenco-Gitarrenkurs teilzunehmen, ging meine Gitarre auch mit nach Spanien. Ich habe auch eine Musikschule schnell gefunden und mich in den Kurs eingetragen. Und eh ich mich versah, saß ich in einer Männerrunde, denn die Frauen sollen ja eigentlich zu der Gitarrenmusik tanzen!!! Trotzdem wurde ich auch dort sehr freundlich aufgenommen und wir hatten viel Spaß am gemeinsamen musizieren. Am Ende fiel mir der Abschied sehr schwer. Ich habe 40 km außerhalb von Madrid gewohnt, sodass es mir zeitmäßig in der Woche nicht möglich war nach Madrid zu fahren. Aber dank guter Zug- und Busverbindungen aus einer kleineren Stadt in meiner Nähe, die ich mit meinem „eigenen Auto“ gut erreichen konnte, habe ich fast die ganzen Wochenenden in Madrid verbracht. Ich habe es aber nie bereut, nicht mitten in Madrid und dem ganzen Autotumult zu wohnen, sondern fand es angenehmer nach den Wochenenden doch wieder in die Ruhe der kleinen Siedlung zurückzukehren. Von der Partnerorganisation in Madrid habe ich eine Liste mit Au-Pairs in meiner Nähe bekommen. Oft haben wir uns an den Wochenenden zum Picknick, Erfahrungsaustausch und Feiern getroffen. Es wird in der großen Stadt mit 1000 Möglichkeiten niemals langweilig. Leider hatten viele meiner Freundinnen anfangs nicht so viel Glück mit ihren Kindern. Deswegen muss ich gleich dazu sagen, wenn man ins Ausland geht, muss man in vielen Familien sehr starke Nerven haben. Die Kinder sehen ihre Eltern oft nur sehr wenig und das Au-Pair ist demzufolge die Bezugsperson, die morgens weckt, Frühstück macht, die Kinder zur Schule bringt, Hausaufgaben macht, mit ihnen spielt und sie abends mit einer Gute-Nacht-Geschichte wieder ins Bett bringt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele nur für ein halbes Jahr nach Spanien wollten und das ist für die Kinder ziemlich schwer, weil die Bezugsperson ständig wechselt und sie werden irgendwann aggressiv den neuen Au-Pairs gegenüber. Da muss man sich ganz schön anstrengen, um die Liebe und das Vertrauen der Kinder zu bekommen. Also wenn ihr als Au-Pair ins Ausland wollt, egal wohin, tut euch und den Kinder den gefallen und bleibt mindestens 10 Monate. Ich möchte euch hiermit nicht abschrecken oder euch Angst machen, aber auch mit solchen Situationen müsst ihr rechnen. Natürlich gibt es auch viele Kinder, die sich auf euch freuen und die dankbar sind, dass jemand mit ihnen Zeit verbringt. Manche brauchen halt ein bisschen länger, um Vertrauen aufzubauen, sind dann aber umso anhänglicher. Ich denke, ihr müsst nicht übermäßig viel Erfahrung im Umgang mit Kindern haben. Wichtig ist, dass ihr wisst, wie ihr mit bestimmten Situationen umgehen müsst. Liebe, Fürsorge, Humor, Geduld, aber auch Autorität und Grenzen sollten auf jeden Fall zu eurem Repertoire gehören. Ich bin froh mich für den Spanienaufenthalt entschieden zu haben, auch wenn mir einige vorher abgeraten haben. Es war eine tolle, leider viel zu kurze Zeit mit viel Lebenserfahrung, die mir ewig in Erinnerung bleiben wird. Ich kann jedem nur empfehlen diesen Schritt zu gehen, sich rauszutrauen und diese Erfahrung zu sammeln!!! Also überlegt nicht lange, sondern macht euch auf die Socken. Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Zeit im Ausland und das ihr auch mit so guten Erinnerungen wiederkommt!!! Achja...eh ich’s noch vergesse. Ich habe die Wochenenden nicht nur in Madrid sondern auch in vielen anderen sehr interessanten Städten Spaniens verbracht. Da es sehr gute Zug – und Busverbindungen von allen Städten in alle Städte gibt, ist das in Spanien gar kein Problem und kosten tut´s auch nicht so viel! Also macht euch eine schöne Zeit und genießt sie!!! Die Zeit in Spanien ist zwar nun schon eine ganze Weile her, aber ich erinnere mich immer noch gern daran. Und ich möchte, dass ihr auch so eine positive Erfahrung machen könnt. Wenn ihr also noch irgendwelchen Fragen habt, dann könnt ihr euch gern bei mir melden: pommer.anja(at)googlemail.com (Manchmal dauert die Antwort ein bisschen länger, denn im Semester ist die Zeit manchmal sehr knapp. Aber ich tu was ich kann, versprochen!!!)

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