Au Pair Erfahrungsberichte

Ein Traum vieler junger Menschen ist es, eine Weile im Ausland zu leben und Erfahrungen als Au Pair zu sammeln. "Au pair" ist französisch und bedeutet so viel wie "im Gegenzug". Was das genau bedeutet, erfährt ihr am besten, wenn ihr die Erfahrungsberichte unserer ehemaligen Au Pair-Teilnehmer lest. Beide Seiten - das Au Pair und die Gastfamilie - profitieren von der gemeinsamen Zeit, die sie miteinander verbringen: Das Au Pair wird von der Gastfamilie mit Essen, Unterkunft und Taschengeld versorgt und hat gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, die fremde Sprache und Kultur des Gastlandes kennen zu lernen. Die Gastfamilie profitiert von dem Au Pair, indem es sich liebevoll um die Kinder der Familie kümmert und kleine Aufgaben im Haushalt übernimmt. Kinder anziehen und das Frühstück vorbereiten, sie zur Schule bringen, gemeinsam spielen, das Kinderzimmer aufräumen, vorlesen oder bei den Hausaufgaben helfen - all das sind typische Au Pair Tätigkeiten, wie unsere Au Pair Erfahrungsberichte zeigen.

Doch was die Au Pair-Teilnehmer mit nach Hause nehmen, ist weit mehr als nur ein breiter Erfahrungsschatz und ein Plus an Fremdsprachenkenntnissen: Durch die Nähe zur Gastfamilie baut fast jedes Au Pair eine tiefe Bindung zu "seiner" Familie auf, die weit über die eigentliche Au Pair Zeit hinaus anhält. Oft besuchen sie sich später gegenseitig oder schreiben sich Briefe und E-Mails. Das Wort "Gastfamilie" hat für jedes einzelne Au Pair eine ganz persönliche Bedeutung, wie die Erfahrungsberichte der Au Pairs zeigen. Bist du interessiert? Dann starte jetzt dein persönliches Au Pair Abenteuer!

Pontevedra: Sandra S.

Hola queridas! Frisch aus Spanien wiedergekommen schreibe ich euch meine Eindrücke. Ich bin Sandra, 19 Jahre alt und bin für 10 Monate (Sept.-Jun.2015) nach Pontevedra, in Galicien gegangen. Ihr werdet euch Fragen Pontevedra? Was ist mit Madrid, Barcelona oder Málaga? Nun ja, ich war mir zu Beginn auch nicht sicher, aber ich hatte eine klasse Zeit in dieser Stadt. Sie ist nicht besonders groß (das sage ich als Dorfkind), aber man kann im Prinzip dort alles bekommen was man sucht. Ich muss euch sagen, dass es das Beste war, mir eine Stadt an der Küste auszusuchen, denn das Meer öffnet das Leben und die Mentalität der Menschen! Das merkte ich dann ebenfalls in meiner Gastfamilie. Es sind sehr freundliche und offenherzige Menschen, die einen zur Begrüßung gleich mit Küssen in die Arme schließen. Meine zwei Mädchen (María 9 und Beatríz 6 Jahre alt) haben es mir zu Beginn nicht sehr einfach gemacht. Natürlich mag das auch daran liegen, dass ich die erste Aupair war und es eine völlig neue Situation für sie war und eine Sprachbarriere da war (ich sprach mit ihnen auf Englisch). Ich werde euch nichts verheimlichen und euch sagen, dass die ersten Wochen schrecklich waren. Vor allem die Kleine hat mich nicht angenommen, manchmal haben sie mich ignoriert und Vertrauen war nicht unbedingt da und jeden Tag haben die beiden geheult und sich gestritten, also Stress für jeden im Haushalt. Aber genauso kann ich euch Mut geben: Es ist NORMAL. So ziemlich jede Aupair-Freundin mit der ich gesprochen habe ging durch diese Phase des Unglücklichseins. Also: This too shall pass. Es geht vorbei. Später wurde es immer besser und neulich haben die beiden mir geschrieben wie sehr sie mich vermissen und möchten, dass ich wiederkomme. ;-)
Nach der langen Eingewöhnungsphase war ich dann wie die coole große Schwester für sie. Die Mädels bewunderten alles was ich tat und wollten mir gefallen, wodurch sie sich bemühten sich gut zu benehmen.
Ihr müsst immer daran denken, dass es nicht eure Kinder sind und es also keinen Grund gibt, sich von deren Verhalten und Streitereien Stress zu machen.
Zugegebenermaßen hatte ich keine schwere Arbeit (abgesehen vom Streitschlichten) mit ihnen. Ich machte morgens Frühstück und half ihnen beim Anziehen. Dann sahen wir und erst nachmittags um halb drei beim Mittagessen wieder.
In der Zeit ging ich zum Strand, Schwimmen, zur Sprachschule oder mit meinen Freundinnen Kaffee trinken. Ihr seht, Ich hatte ein sehr entspanntes Leben, zu dem ich mich auch etwas zurücksehne.
Dann brachte ich die eine abwechselnd zum Ballett und zur Musikschule und beschäftigte mich in der Zwischenzeit mit der anderen. Am Wochenende hatte ich komplett frei und man ließ mir die Freiheit mit der Familie zusammen zu sein oder meine eigenen Pläne umzusetzen.
Ach und um noch auf den sprachlichen Aspekt einzugehen: Mein Hauptmotiv dieses Aupairprogramm zu machen war Spanisch zu lernen und um die Kultur kennenzulernen, weil sie mir schon immer gefallen hat. Ich besuchte wie schon erwähnt eine Sprachschule und hatte einige spanische Freunde. Ich hatte vorher in der Schule etwas Spanisch gelernt, aber in der Abizeit nichts mehr damit zu tun. Mittlerweile, ohne Übermut gesagt, kann ich sehr gut Spanisch.  Es hängt natürlich von euch ab, wie weit ihr kommt, aber wenn ihr Interesse habt und jede Gelegenheit nutzt um zu sprechen, wird da kein Problem aufkommen, es gut zu lernen. Denkt drüber nach, ob ihr euch traut diesen Schritt ins Ausland zu wagen und auf Kinder aufzupassen (ich selbst bin eigentlich nicht so die Kinderbegeisterte), euch auf neue Gewohnheiten einzulassen (auch ich dachte: „Ach es ist Spanien, so anders wird es nicht sein.“ Aber der Kulturschock war dann größer als gedacht. Den muss aber jeder selbst erleben). Zum Schluss sage ich euch, ihr lernt so viel mehr über euch, reflektiert viel über eure eigene Kindheit und Wertvorstellungen, wenn ihr in einer anderen Familie lebt. Allein dafür hat es sich schon gelohnt.
Ich habe viele gute Freundschaften geschlossen, in der Zeit das Surfen als neue Leidenschaft entdeckt und werde dorthin auf jeden Fall noch einmal zurückkehren. Moitos bicos (das ist gallego),
Sandra

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